Profil

Credit: Jacobia Dahm

Prof. Dr. Alexandra Borchardt ist eine erfahrene Journalistin, Buchautorin, Dozentin und Beraterin. Sie ist Honorarprofessorin für Leadership und Digitalisierung an der TUM School of Management der TU München und Senior Research Associate am Reuters Institute for the Study of Journalism an der University of Oxford. Für die World Association of News Publishers Wan-Ifra unterstützt sie als Coach im Table Stakes Europe Programm regionale Medienhäuser bei der digitalen Transformation, bislang hat sie dort 26 Verlage aus Deutschland, Portugal, Spanien, Österreich, Irland und Großbritanien betreut. Ihre jüngste Veröffentlichung ist der EBU News Report „Trusted Journalism in the Age of Generative AI“, den sie als Lead Autorin auch konzipierte. Am Constructive Institute in Aarhus entwickelte und co-leitete sie bis Juni 2024 das Climate Explorer Fellowship Programm, ein Pilotprojekt zur Ausbildung von Klimajournalisten.

Bis Juli 2023 war sie journalistische Leiterin des Journalism Innovators Program an der Hamburg Media School, bis 2021 Co-Leiterin des Master-Studiengangs Kulturjournalismus und Gastprofessorin für Medienwandel an der Universität der Künste Berlin.

Borchardt beschäftigt sich vor allem damit, wie die Digitalisierung die Medien, die Demokratie, die Arbeitswelt und menschliches Verhalten prägt. Ihr neuestes Buch Mehr Wahrheit wagen – Warum die Demokratie einen starken Journalismus braucht erschien im März 2020 im Dudenverlag. 2018 veröffentlichte sie Mensch 4.0 – Frei bleiben in einer digitalen Welt (Gütersloher Verlagshaus). Sie ist Lead Autorin der zwei jüngsten EBU News Reports „Climate Journalism That Works: Between Knowledge and Impact“ (März 2023) und „What’s Next? Public Service Journalism in the Age of Distraction, Opinion, and Information Abundance“ (November 2021). 

An der TUM School of Management der TU München unterrichtet Borchardt seit 2014 „Leadership and Strategy in the 21st Century“. Außerdem war sie bis Ende 2021 Mitglied und Berichterstatterin im Experten-Ausschuss des Europarats Freedom of Expression and Digital Technologies . Zuvor diente sie dort als stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Qualitätsjournalismus im Digital-Zeitalter. Sie gehört außerdem dem Aufsichtsrat der Constructive Foundation in Aarhus, dem Advisory Board des M100 Sanssouci Colloquium, dem Gesellschaftspolitischen Beirat des Acatech-Projekts Technologischen Wandel gestalten (bis Projektende 2023), dem Committee for Editorial Independence des tschechischen Medien-Konzerns Economia und dem Beirat von Klimafakten an. Zudem bewertet sie bei Bedarf Medien-Startups und Projekte für die Wiener Medieninitiative, das EU-geförderte Stars4Media Programm und die Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen.

Alexandra Borchardt ist Kolumnistin des Branchendienstes Medieninsider und war Autorin unter anderem für das internationale Meinungsportal Project Syndicate, das Digitalmagazin ada und für den Think Tank Zentrum Liberale Moderne. An der Universität Oxford hat sie zwei Jahre lang als Director of Leadership Programmes Weiterbildungen für leitende Redakteure und Medienmanager aufgebaut und geleitet. In der Forschung widmete sie sich den Themen Talent-Management und Vielfalt. Davor war sie mehr als zwei Jahrzehnte lang im tagesaktuellen Journalismus tätig, zuletzt als Chefin vom Dienst der Süddeutschen Zeitung. 

Bei der SZ arbeitete sie zwölf Jahre lang in leitenden Positionen, auch in den Ressorts Innenpolitik und Wirtschaft. Außerdem entwickelte und verantwortete sie das SZ-Wirtschaftsmagazin „Plan W – Frauen verändern Wirtschaft“, das 2016 mit dem Ernst-Schneider-Preis für Wirtschaftspublizistik in der Kategorie „Innovation des Jahres“ ausgezeichnet wurde. Im Oktober 2015 erschien von ihr die Streitschrift: Das Internet zwischen Diktatur und Anarchie: Zehn Thesen zur Demokratisierung der digitalen Welt (Süddeutsche Zeitung Edition).

Vor ihrer SZ-Zeit hatte Borchardt verschiedene Funktionen bei der Financial Times Deutschland inne, deren Redaktion sie seit Gründung der Zeitung 1999 fünf Jahre lang angehörte. Ausgebildet wurde sie bei der Deutschen Presse-Agentur, wo sie auch Wissenschafts- und Wirtschaftsredakteurin war.

Alexandra Borchardt hält seit 1994 einen Ph. D.  in Political Science von der Tulane University New Orleans. 2013 absolvierte sie das Program for Management Development an der IESE Business School Barcelona. Sie lebt mit ihrem Mann im Umland von München und hat zwei erwachsene Kinder.